Kommt die Türkei durch die NATO-Hintertür Zypern faktisch ohne Votum der 28 Mitglieder in die EU?

In Voltairenet schreibt Dimitri Konstantakopoulos, daß die zusammen mit Hillary Clinton ab dem 20. Januar 2017 in der Versenkung verschwindende Europa-Beauftragte im US-State Department, Victoria Nuland nach Kiew noch schnell einen weiteren Staatstreich plant, diesmal in Zypern!

Der Plan sei es, die Forderung nach dem von der UN seit der türkischen Besetzung Nordzypern verlangten Rückzug der  Türken aufzugeben, ihr Wirken und ihre Anwesenheit auf der Insel zu legalisieren, sie zu den ersten türkischen EU-Bürgern zu machen und gleiches auch für das Brexit-Militär der Briten unter der NATO-Hoheit zu vereinbaren. Zypern selbst dürfe künftig keine eigene Armee unterhalten. Beide politischen Teile der Insel dürften künftig als eine Föderation, deren Grenzen noch zu klären sind (einer der heutigen Verhandlungspunkte!), auf allen politischen Ebenen der Insel,  in allen Fragen gegenseitig ihr Veto einlegen, sich solchermaßen zuverlässig blockierend, dann würden diese strittigen Punkte von ausländischen Richtern entschieden. Die Souveränität eines UN- und EU-Mitgliedes wäre beendet. Dies würde angeblich am 12. Januar in Genf vereinbart zwischen Griechen, Türken, Briten und den Zyprioten selbst! Am 9. und 11. Januar soll es Vorgespräche in Genf geben. Da würden dann also Nicht-EU-Staaten wie die USA und die Türkei mit dem EU-Staat Griechenland und dem NOCH-EU-Brexit-Staat UK über einen souveränen, völkerrechtlich anerkannten EU-Staat Zypern tagen und sich in Anwesenheit des EU-Junckers die begehrte Insel teilen!

Passt es da ins Bild, daß die griechischen(!) Zyprioten bereits vor 9 Monaten(!) die Einführung der türkischen Sprache als EU-Amtsprache schriftlich in Brüssel einforderten? Die EU bestätigte zumindest den Eingang eines solchen Briefes.

Zwei Nicht- bzw. Nicht-mehr-EU-Staaten würden dann also mit Truppen unter dem NATO-Label in der EU agieren und deren Souveränität nach Lust und Laune beeinträchtigen.?

Grund sei, den Russen (und Anderen) den Zugang zur Insel und gleichzeitig den Durchgang zum Mittelmeer zu blockieren und Erdogan durch reiche Geschenke bei Laune und in der NATO zu halten. Er wäre dann faktisch ein EU-Mitglied aber nur mit Rechten, ganz ohne Pflichten und Nuland könnte mit einem fröhlichen „Fuck the EU, 2.0“ in Rente gehen am 20. Januar…

Beschleunigt haben dürften eine solche „Lösung der Zypern-Frage“ vermutlich auch die riesigen Erdgas-Funde zwischen der Insel und dem nahöstlichen Festland über deren Abbau man zwischen den Beteiligten schon seit langem heftig streitet und in den auch Israel involviert sei?

Der Artikel erscheint mir als eine GANZ wilde Geschichte, für die ich bisher keine weiteren „Zeugen“ fand, also vorsicht! In drei Tagen müssten wir es ja demnach erfahren…
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http://www.voltairenet.org/article194876.html

Nordzypern drängt auf Deal zur Wiedervereinigung

https://www.jungewelt.de/2016/11-24/027.php

http://diepresse.com/home/politik/eu/5148965/ZypernEinigung-wird-die-EU-veraendern?direct=5150890&_vl_backlink=/home/politik/eu/5150890/index.do&selChannel=

http://www.srf.ch/news/international/zypern-jetzt-oder-nie

http://www.dailysabah.com/d/politics/2017/01/10/cyprus-reunification-talks-resume-in-geneva

8 Responses to Kommt die Türkei durch die NATO-Hintertür Zypern faktisch ohne Votum der 28 Mitglieder in die EU?

  1. almabu sagt:

    Sollte diese Ausgangskonstellation zutreffend sein, würde dies den unerklärlichen Unterwerfungsprozess Merkels unter Erdogans Mätzchen erklären, wenn die Kanzlerin einen entsprechenden Wink aus Washington bekommen hätte…

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  2. almabu sagt:

    Jetzt wird schon kolportiert, daß im Einigungsfall am 12. Januar Erdogan, May, Juncker, Tsipras und die Präsidenten der beiden Inselhälften gemeinsam in Genf aufschlagen könnten um den historischen Moment zu begehen?
    https://www.bluewin.ch/de/news/ausland/2017/1/9/gespraeche-zur-ueberwindung-der-teilung-zyperns-in-g.html

    Wer stimmt eigentlich dann künftig für Zypern in der EU ab, wenn die Beiden sich nicht einigen können? Etwa ein ausländischer Richter?

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  3. almabu sagt:

    Die Briten haben sich dazu bereit erklärt bei einer Einigung die Hälfte der Flächen ihrer beiden riesigen Militärbasen an Zypern zurück zu geben, die sie jedoch als Garantiemacht seit der Gründung des zyprischen Staates als ausserhalb des zyprischen Staatsgebietes betrachten. Sie haben Militärhäfen, Militärflughäfen und geheimdienstliche Abhöreinrichtungen für den ganzen Nahen Osten auf Zypern.

    Bisher sperren sich die Türken beim Landtausch, bzw. der Rückgabe von seit 1974 besetztem Land. Sie erklärten die Verantwortung für den türkisch besetzten nordzypriotischen Inselteil NIE abgeben zu wollen und ihr Militär NIE abziehen zu wollen.

    Die Handlungsfreiheit des türkischen Inselpräsidenten unter dem Despoten Erdogan ist fragwürdig.

    Da es schlicht undenkbar ist, daß in einer künftigen Föderation Zypern ein Teil EU-Mitglied ist und der andere Teil nicht, müssten die türkischen Nordzyprer EU-Bürger werden, mit allen Implikationen bezüglich Familiennachzug aus der Festlandtürkei. Türkisches Militär würde in einem Gebiet der EU Erdogans Befehlen folgend, Brüssel an der Nase herumführen?

    In Genf verhandeln (im Hintergrund) ein BREXIT-UK und ein Nicht-EU-Mitglied Türkei über einen souveränen Staat der EU. Die USA dürften auch noch ein Wörtchen mitreden und das Endergebnis abnicken wollen?

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  4. almabu sagt:

    Kann die Türkei ins russische Lager kippen?
    Ein hochinteressanter Artikel von Thierry Meyssan, der mit den aktuellen Ereignissen um Zypern verknüpft ist:

    http://www.voltairenet.org/article194885.html

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  5. almabu sagt:

    Das sagt die UNOG in Genf offiziell zu den Gesprächen/Verhandlungen der Zyprioten (unter dem Druck der USA, der Türkei und evtl. der EU):
    http://www.unog.ch/unog/website/news_media.nsf/(httpPages)/C373B9E440B89A13C1258099003675DA?OpenDocument

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  6. almabu sagt:

    Vermutlich wird es Morgen in Genf irgendeine Einigung geben, denn sonst hätten sich die Schutzmächte, die UN und die USA nicht so exponiert vor diesem Termin. Details sind natürlich keine bekannt, nur die grundsätzlichen Probleme:

    Die türkische Annexion Nordzyperns würde nach 42 Jahren international anerkannt, die entsprechenden UN-Resolutionen ad absurdum geführt.
    Die Türken verlangen 50% der politischen Führung im Rotationsverfahren in einer geplanten künftigen zyprischen Föderation und bestehen auf mindestens 30% des Territoriums der Insel, obgleich sie nur 25% der Zyprioten stellen.
    Da im Prinzip GANZ Zypern zur EU gehört, würden in einer Föderation die 300.000 Türken automatisch zu EU-Bürgern. Dieser Weg könnte auch eine Migrationsroute für Türken in die EU werden, wenn sie zunächst auf dem Umweg über die künftige zyprische Föderation einwandern würden?
    Durch die beabsichtigte Job-Rotation in der Inselführung und auch bei der EU könnte also ein Erdogan-Abhängiger Nordzyprischer Türke als Rotations-Präsident den zeitweiligen, befristeten EU-Vorsitz haben und mit seinem Big-Boss über dessen EU-Beitritt verhandeln? Schräger, aber nicht völlig unmöglicher Gedanke…

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  7. almabu sagt:

    Zypernrunde in Genf scheint voranzukommen?

    Jedenfalls haben sich für Heute der türkische MP Binali Yıldırım angesagt, sowie der britische Außenminister Boris Johnson. Dazu kämen der neue UN Generalsekretär Antonio Guterres sowie der alte EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker nach Genf.

    Die beiden Inselvertreter des griechischen (76%) und des türkischen (25%) Zyperns verhandeln jetzt immerhin schon den dritten Tag ohne diese Gespräche gegen die Wand zu fahren!

    Es wird aber auch schon angedeutet, daß man über den heutigen Tag bis ins Wochenende hinein verhandeln und dazu „die Uhr anhalten“ könnte. Einen Rückflug auf die geteilte Insel habe noch keiner gebucht…

    Jegliches Verhandlungsergebnis müsse bis Sommer aber noch in getrennten Referenden die Zustimmung der griechischen und türkischen Zyprioten gewinnen um wirksam in Kraft gesetzt werden zu können. In diesen Referenden scheiterte man damals in 2004 beim letzten Versuch Frieden für Zypern zu verhandeln…
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    http://www.euractiv.com/section/global-europe/news/guterres-juncker-head-to-geneva-for-cyprus-talks/

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  8. almabu sagt:

    Die Genfer Zypern-Gespräche scheinen – wieder einmal – vorerst gescheitert zu sein?

    Um die Gesichter der Beteiligten zu wahren SOLL es nun erst einmal wieder ein Gespräch auf „technischer Arbeitsebene“ VORAUSSICHTLICH am 18. Januar geben. SOLLTE dies zu einem Ergebnis führen KÄMEN gegen Ende Januar wieder die Außenminister zusammen. Von den Regierungschefs, der UN und der EU redet momentan niemand…

    Angeblich soll einer der Knackpunkte die Weigerung Ankaras und der türkischen Zyprioten sein, die türkischen Garantiemacht-Rechte aufzugeben und das türkische Militär aus dem dann als Föderation vereinten EU-Staat Zypern abzuziehen…

    Erdogan will sich anscheinend seine Einflussnahmemöglichkeit auf die EU auf gar keinen Fall nehmen lassen?

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