Das Grauen bekommt Namen und Gesichter

In einem beklemmenden Artikel beschreibt die NYT wie zwei Psychologen ohne tiefere medizinische Erfahrung zu Vätern des Folter-Programmes der CIA in der Zeit nach dem 11. September 2001 wurden. Hatten sie zuvor Luftwaffen-Piloten darin trainiert, feindlichen Verhören zu widerstehen – wobei sie sich alter chinesischer Verhörtechniken bedienten – wechselten sie nach dem 11. September die Seiten und begannen nun ihrerseits Gefangene der CIA zu verhören. Dabei verdienten sie Millionen Dollar, denn sie arbeiteten als Selbständige mit Zeitverträgen für den Geheimdienst. Obwohl ihr Wirken sowohl bei Kollegen, beim FBI als auch in der CIA selbst, erhebliches Aussehen und wohl auch Widerstand erregte, konnten die beiden „Verhör-Spezialisten“ ihr Werk solange ungehindert fortführen, bis Obama der CIA das Foltern explizit verbot. Da wurden sie praktisch „über Nacht“ abgeschaltet, verloren Job, Büro und Telefon. Jetzt sitzen die beiden in teuren Villen in Florida im Vorruhestand und warten auf neue Aufträge…

http://www.nytimes.com/2009/08/12/us/12psychs.html?_r=2&ref=us

2 Responses to Das Grauen bekommt Namen und Gesichter

  1. D.Bakel sagt:

    Betreibt hier die New York Times nicht Schadensbegrenzung, Ablenkung und Desinformation? Nach 911 wurden zwei „Gute“ ein bißchen „böse“, doch jetzt ist der Spuk vorbei?
    Folter wird bei Verhören durch US- Institutionen weit länger angewendet und es wird mindestens seit über 60 Jahren exzessiv daran geforscht. Hierbei handelt es sich um keine Ausnahme nach einem vermeintlichen „Ausnahmezustand“, hier handelt es sich um eine Waffengattung der besonderen(verschwiegenen)Art.
    Übrigens erzählt Obama viel, wenn der Tag lang ist. Seine Taten und die seiner Untergebenen sprechen allerdings eine andere und deutliche Sprache.
    Allein die Biographien seiner Berater und seiner Kabinettsmitglieder reichen aus, um nicht blind im Dunkeln tappsen zu müssen. Doch wie sagte es bereits der Dunkelmann Kissinger im US- TV: „Obama ist das nötige facelifting, daß WIR benötigten.“

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  2. almabu sagt:

    Natürlich können diese beiden nicht die politisch verantwortlichen für das US-Folterprogramm sein. Es sind vielmehr die „Umsetzer“, die „Macher“. Als verantwortliche, würden mir eher die Namen Cheney, Rumsfeld und Bush einfallen. Wenn die CIA womöglich illegal schon länger foltert, was ich zwar vermuten aber nicht beweisen kann, dann haben diese Herren die Folter legalisiert und als offizielle US-Politik propagiert. Obama wird – da stimme ich Ihnen zu – die US-Politik nicht um 180 Grad ändern. Vielmehr ist er gerade dabei sich ein wenig zu entzaubern, was allerdings unumgänglich ist, wenn man im Wahlkampf den Heilsbringer spielt. Was Henry Kissinger betrifft: Wie viele alten Männer – in Deutschland haben wir ja auch einen – strickt er meiner Meinung nach kräftig an seiner Legende…

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