Spaniens Kliniken wegen Massenentlassungen vor Kollaps?

Eine eher kleine Meldung des EDC, EL CONFIDENCIAL  DIGITAL, hat es in sich:
Sie berichtet über eine zunehmend kritische Versorgungslage in Spaniens Krankenhäusern wo, rechtzeitig zu Beginn des Winters und der üblichen Grippewellen, massenhaft Personal abgebaut worden sei und noch immer werde.

Das Gesundheitswesen liegt in der Kompetenz der Länder und Autonomien. Diese sind angehalten zu sparen. So haben sie seit Jahren wachsende Teile ihres Personals nur mit Zeitverträgen eingestellt. Diese ändern sich nach einer gewissen Laufzeit automatisch in Festanstellungen, es sei denn, man entlässt die Arbeitskräfte, Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern rechtzeitig vor diesem Zeitpunkt.

So seien seit September rund 55.000 Zeitangestellte entlassen worden, davon rund 20.000 im September, im Oktober waren es ca. 33.000 und im November, wo „das Soll“ der Entlassungen mit der Begründung der auslaufenden Zeitverträge eigentlich erfüllt war, wurden erneut 3.236 Arbeitskräfte „on top“ entlassen.

Man geht also bewusst an die Substanz! Die ersten Fälle von überfüllten Notaufnahmen, von Bettenmangel, mangelnder Sauberkeit und Hygiene und Mangel an Basisausrüstung wie Decken, Kissen und Handtüchern seien bereits aufgetreten.

Gleichzeitig verzögert man bei den Entlassungen die fälligen Abfindungszahlungen systematisch und riskiert anscheinend bewusst, daß die Entlassenen ihr Recht einklagen.
Offenbar ist Spaniens Gesundheitssektor mit dem geplanten Etat nicht ausgekommen, hat  diesen wohl um rund 10% überzogen und man versucht sich die letzten Wochen des Jahres irgendwie über die Runden zu retten, natürlich auf dem Rücken, bzw. zu Lasten der Gesundheit der kranken Patienten …
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http://www.elconfidencialdigital.com/dinero/Sanidad-publica-despedidos-puertas-campana_0_2834116581.html

2 Responses to Spaniens Kliniken wegen Massenentlassungen vor Kollaps?

  1. almabu sagt:

    Notaufnahme im HOSPITAL VALL D’HEBRON in Barcelona kollabiert!

    87 Patienten wurden eingeliefert, konnten aber nicht auf reguläre Zimmer verlegt werden. Sie mussten provisorisch in Notbetten in den Fluren stationiert werden. Es habe keinen Plan B zur Unterbringung gegeben. Es gab einen Brückentag zum Wochenende, so daß viele die Gelegenheit zum viertägigen Kurzurlaub genommen haben, aber keiner sei in der Notaufnahme nicht behandelt oder gar abgewiesen worden. Es sei halt eine schwierige Woche gewesen.

    Auch die Notaufnahme im HOSPITAL DE MAR in Barcelona hatte ähnliche Zustände zu beklagen…

    Mit meinem Artikel über Personalabbau im Gesundheitswesen hat das gewiss ÜBERHAUPT NICHT DAS GERINGSTE zu tun?

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  2. almabu sagt:

    Spanien hatte einmal ein ziemlich vorbildliches Gesundheitssystem. Diese Zeiten sind vorbei. Im folgenden Link wird ein Besucherstuhl in einem Krankenzimmer in Blanes gezeigt, mit verstellbarer Rückenlehne damit der Besucher stundenlang am Bett des Kranken verweilen kann. Gut nicht? Doch die Sache hat einen Haken:

    Um den Stuhl zu bewegen und die Lehne zu verstellen muss man 5 €uro pro Tag zahlen oder 20 €uro für 4 Tage…

    Interessanterweise ist diese Erklärung sogar zweisprachig in Katalanisch und Spanisch vorhanden. Das muss die Sprachenpolizei der Separatisten übersehen haben?

    https://www.dolcacatalunya.com/2016/12/ve-algo-raro-la-silla-del-acompanante-los-hospitales-la-generalitat/

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