Spanien: Zapateros neoliberale Sparkassen-Mogelpackung!

Die NZZ meldet, dass die spanische Regierung noch diesen Monat eine Gesetzesänderung plane. Da der Rekapitalisierungsbedarf der spanischen Sparkassen, der Cajas de Ahorros, auf 25 bis 50 Milliarden Euro geschätzt werde, setze Zapatero alles daran, dem irischen Schicksal zu entgehen. Dabei arbeitet er medial mit einer Mogelpackung, denn seine Regierung will die Institute für private Investoren öffnen und zu Börsengängen drängen. Lediglich Problemfälle soll der Staat vorübergehend unter seine Fittiche nehmen!

Das Ziel sei: Die öffentlich-rechtlichen Institute sollten zu normalen Banken werden.

Seine graue Eminez, Vizepräsident Alfredo Perez Rubalcaba sagt, dass die Regierung bald einen Reformplan für das Sparkassenlager vorlegen werde. Dieser könne auch neue Gesetze erfordern. Ziel sei es, «die Zahlungsfähigkeit, Transparenz und Glaubwürdigkeit» der Institute zu stärken.

In Madrid hiess es, der FROB solle Anteile an Instituten übernehmen können, die keine privaten Eigner fänden.«El País» zitiert Notenbankkreise, die Regierung werde die Gesetzesänderung noch in diesem Monat bekanntgeben.

Die traditionell im regionalen Hypothekengeschäft engagierten Sparkassen kämpfen nach dem Platzen der spanischen Immo-Blase mit Problemen in ihren Bilanzen.

Experten sehen aber kaum Chancen, dass private Investoren bei den angeschlagenen Instituten einsteigen. Auch sei das Problem nicht auf einen Schlag zu lösen, da es bis zu drei Jahre dauern könne, einen Börsengang zu realisieren.

Über den Rettungsfonds FROB sind bereits über elf Milliarden Euro in die Cajas gepumpt worden, ohne das Problem so in den Griff zu bekommen. Die spanische Notenbank hatte schon 2010 eine Konsolidierung des Sparkassensektors veranlasst, wodurch deren Zahl durch Fusionen von 45 auf 17 sank.

Allein die 8 Sparkassen in Katalonien hätten einen Kapitalbedarf von 14 Milliarden Euro. Sie wären damit die Schuldenkönige Spaniens noch vor den Sparkassen Madrids, denen „nur“ 13 Milliarden Euros fehlten!

2 Responses to Spanien: Zapateros neoliberale Sparkassen-Mogelpackung!

  1. Sepp Aigner sagt:

    Das ist die Quittung für die Beteiligung an der Bauspekulation. Den Privatbanken wird es recht sein – eine Konkurrenz weniger und v.a. praktische Auflösung des öffentlich-rechtlichen Bankensektors. Die Exekutoren sind wieder einmal die Sozialdemokraten, wer sonst.

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  2. chris w. sagt:

    Sozialdemokraten? M.E. ist die Regierung unter ZP schlichtweg nicht in eine Sozial…etc.Ideologie einzustufen. Diese Damen und Herren sind Traumtänzer mit einer romantischen Sicht dessen was „Sozialismus“ sein sollte/könnte, allerdings ohne jegliche Wahrnehmung der Realität.
    Auf die Frage warum die spanischen Sparkassen so Pleite wären antwortete der dafür verantwortliche Minister Jose Blanco wie folgt: würden sie (also zuerst mal die Spanier, danach jeder Investor woher auch immer)mehr Wohnungen kaufen gäbe es kein Problem bei den Sparkassen.

    Politiker die dermaßen inkompetent sind sollten sich einfach einen anderen Job suchen (nur mit den Privilegien eines Ministers braucht man eh keinen alternativen Job mehr, man hat ausgesorgt)

    salu2 Chris

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