Drohnen-Piloten: Das einzig reale ist der Tod!

In der Hollowman Air Force Base in New Mexico  werden die „Drohnen-Piloten“ der US-Air-Force ausgebildet. Sie lümmeln dabei im bequemen Fernsehsesseln vor zahlreichen Monitoren und bedienen Joysticks.

Die Air Force verkündet stolz deren Ausbildungszeit inzwischen auf unter zwei Jahre gedrückt zu haben. Kein Kunststück: Sie lernen gar nicht mehr richtig fliegen! Sie sind nur virtuelle Piloten, die zu Übungszwecken schon Mal die Autos normaler Amerikaner auf dem nahen Highway verfolgen mit ihren Dronen…

Sie sitzen bei ihrem Job in klimatisierten Standard-Containern, die fatal an Mobil-Klos erinnern. Das Pentagon hat die Anzahl der Drohnen-Piloten um dreissig Prozent gesteigert und schon in einem Jahr oder so könnte ihre Zahl höher sein, als die der echten Piloten der Air Force.

Während die „Piloten“ die Vorteile ihres Jobs rühmen als „die perfekte Ballance zwischen Air Force und Familie“ nimmt die Zahl ihrer Einsätze weltweit drastisch zu.  So ist es schon vorgekommen, dass  „Drohnen-Pilot“ Morgens in Afghanistan töteten, fürs Mittagessen unterbrachen, Nachmittags im Irak killten und Abends war Dad dann pünktlich bei der Familie zu Hause.

Inzwischen kann man als Bürger dieser Welt auf mindestens drei Todeslisten der USA landen, der des Pentagon, der des SOCOM und der der CIA. Alles hübsch sauber einzeln vom Präsidenten jeden Dienstag Nachmittag genehmigt, sagt Obama. Eine nicht genau quantifizierbare Anzahl anderer Länder setzt inzwischen auch Drohnen ein, wenn auch meist noch zur Aufklärung.

Diese virtuellen Fliger ohne echte Flugerfahrung sehen keine wirklichen Live-Bilder, durch den Weg der Datensignale von der Erde zum Satellit zur Dohne und viceversa, entsteht verfahrensbedingt eine Zeitverzögerung von etwa ein, zwei Sekunden. Diese reicht aus, dass eine zunehmende Zahl von Drohnen beim Landen, dem kritischsten Moment dieses Kommunikationssystems, „geschrottet“ werden. Diese „latency“ genannte Verzögerung ist auch die einzige Chance ihrer Opfer, sich durch ständige Bewegung und Richtungswechsel, eventuell retten, ihrer Vernichtung entgehen zu können.

Natürlich haben die bedauernswerten Drohnen-Piloten in ihren Mobil-Klos auch Sorgen: Desorientierung durch tägliches Morden auf mehreren Kontinenten und das Doppelleben als braver US-Familien-Daddy. Daddy geht Morgens aus dem Haus und reisst sich wie Clark Kent das Hemd vom Leib wodurch sein Drohnen-Killer-Kampfanzug zu Tage tritt…

Und er fragt sich, ob er noch ein tapferer Soldat sein kann, wenn er dem Feind ohne das geringste eigene Risiko einzugehen, nicht real gegenübertritt? Er kann, findet er, denn die Fast-Livebilder in Farbe von den blutigen Mordaktionen seien manchmal schon recht drastisch. Also tapfer seien sie schon, schließlich seien sie keine Video-Spiel-Gamer…

http://www.nytimes.com/2012/07/08/magazine/the-drone-zone.html?_r=1&pagewanted=all

9 Responses to Drohnen-Piloten: Das einzig reale ist der Tod!

  1. almabu sagt:

    „…Washington kontrolliert noch immer seine gekauften und bezahlten NATO-HiWis, aber diese Kriecherstaaten sind überfordert mit Schuldenproblemen aus Derivaten, die ihnen Wall Street angedreht hat und mit eigenen Schuldenproblemen, von denen einige von Goldman Sachs aus der Wall Street kaschiert worden waren.
    Europa hängt in den Seilen und hat kein Geld, mit dem es Washingtons Kriege um die Weltherrschaft finanzieren könnte.
    Washington wird zu einem isolierten und verachteten Element der Weltgemeinschaft. Washington hat Europa, Kanada, Australien, den ehemaligen sowjetischen Staat Georgien (und beinahe die Ukraine) und Kolumbien gekauft und setzt seine Anstrengungen fort, die ganze Welt zu kaufen, aber die Stimmung wendet sich gegen den aufsteigenden Gestapostaat, der sich selbst als gesetzlos, rücksichtslos und gleichgültig gegenüber menschlichem Leben und Menschenrechten gezeigt hat…“

    erschienen am 8. Juli 2012 auf > Paul Craig Roberts Website     Archiv > Artikel von Paul Craig Roberts auf antikrieg.com     Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse http://www.antikrieg.com nicht zu vergessen!

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  2. kein toter Fisch sagt:

    Im 2. Weltkrieg war es nicht anders.

    Ohne Lufthoheit sind die Amis ein Waschlappentrupp.

    Ohne Lufthoheit der Bomber wären die Amis heute noch in den Ardennen (1944) eingegraben oder im pazifischen Sumpf ohne die 2 Atombomben (Japan). Geschwige denn Korea (1950), Vietnam (1959-1975), Irak (2003).

    Und da soll die Wehrmacht eine Verbrecherbande gewesen sein?

    Deren Soldaten waren wenigstens immer in Kugel- und Handgranatenreichweite inklusive möglichen Messerkampfs vor Ort. Auch im Wüstensand und russ. Winter.

    Das kann jeder in jedem militärhistorischen Geschichtsbuch nachschlagen. JA, auch in amerikanischen Büchern. ;)

    Vor einem deutschen Opa habe ich mehr Respekt als vor einem amerik. Daddy.

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    • almabu sagt:

      Oh, bitte nicht wieder diese Wehrmachts-Helden-Arie!

      Die menschenverachtende Militärdoktrin der Deutschen machte auch vor den eigenen Leute nicht halt. Jeder deutsche Landser wäre froh gewesen, wenn ihm die Luftwaffe des Herrn Meier vor dem Angriff den Weg freigebombt hätte. Auch die Orgeln des Herrn Stalin wären ihm sehr willkommen gewesen!

      Aus purem Mangel und gewissenloser Menschenverachtung zwang man ihn zum „Heldentum“ das für Millionen den „Heldentod“ bedeutete, der kultisch überhöht wurde!

      Feldpostbriefe, Erzählungen und Memoiren sprechen eine andere Sprache. Da herrschte die nackte Angst und Verzeiflung!

      Kein Soldat, der noch seine fünf Sinne zusammen hat, geht freiwillig und ohne Zwang in den Nahkampf. Denn da wird einem auch schon mal die Kehle durchgebissen, wau!

      Der schonendere Umgang des US-Militärs mit der Ressource Mensch hat also nichts mit Feigheit, aber viel mit Klugheit zu tun!

      Zurück zum Landser: Inzwischen werden die meisten wohl tot sein? Diejenigen, die Krieg und Gefangenschaft überlebt haben, haben neben dem jeweiligen Feind, vor allem die deutsche Generalität, die eigene Militärführung überlebt, was für sie schlicht ein zusätzliches Handicap bedeutete…

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  3. kein toter Fisch sagt:

    @almabu

    „Oh, bitte nicht wieder diese Wehrmachts-Helden-Arie!“

    Sie klingen nicht gerade begeistert.
    Aber dennoch bin ich freudig überrascht, das sie meine Antwort nicht zens, äh, in den Papierkorb fahren haben lassen. ^^

    „Die menschenverachtende Militärdoktrin der Deutschen machte auch vor den eigenen Leute nicht halt.“

    Meinen sie die Doktrin, die in jedem Nationalstaat damals üblich waren? Frankreich, China, Japan, Türkei, Rußland uvm. – später Korea und Vietnam?

    „Jeder deutsche Landser wäre froh gewesen, wenn ihm die Luftwaffe des Herrn Meier vor dem Angriff den Weg freigebombt hätte.“

    Eine Anspielung auf Göring? :)
    Bei Danzig, Stalingrad ud Kursk war es ja auch so.
    Nur darf man hier die Präzisionsbombardierungen der Stukas nicht mit den Bombenteppichen ohne Maß und Ziel/e von 100en B17 Bombern vergleichen.

    „Auch die Orgeln des Herrn Stalin wären ihm sehr willkommen gewesen!“

    Bei uns hießen die „Nebelwerfer“. ;)

    „Aus purem Mangel und gewissenloser Menschenverachtung zwang man ihn zum “Heldentum” das für Millionen den “Heldentod” bedeutete.“

    Die Rheinwiesenlager bedeuteten auch den Tod.
    Aber da fange ich mir lieber eine Kugel als freier Soldat als hungernd im Freien zu krepieren – WOHL GEMERKT. NACH DEM KRIEG.

    „Feldpostbriefe, Erzählungen und Memoiren sprechen eine andere Sprache. Da herrschte die nackte Angst und Verzeiflung!“

    Bei der Wehrmacht mag das stimmen.

    „Kein Soldat, der noch seine fünf Sinne zusammen hat, geht freiwillig und ohne Zwang in den Nahkampf.“

    Ich lernte mal flüchtig einen alten Herren kennen, der war gerne Fallschirmjäger. Ehrlich.

    „Der schonendere Umgang des US-Militärs mit der Ressource Mensch hat also nichts mit Feigheit, aber viel mit Klugheit zu tun!“

    So wie im Krieg gegen die Indianer?
    Winchester gegen Pfeil und Bogen? ;)

    „…was für sie schlicht ein zusätzliches Handicap bedeutete…“

    Den Satz verstehe ich jetzt nicht.

    MfG ktF

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  4. kein toter Fisch sagt:

    Bei Kursk habe ich das bunkerbrechende Eisenbahngeschütz vergessen, was hauptsächlich den Sieg einbrachte. Aber die Schüsse waren einzeln und die Kadenz seeeehr langsam.

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  5. catalanfutbol sagt:

    Und da sag mir wer, dass „Ballspiele“ ungefährlich wären… . Die Amerikaner sollten sich darauf besinnen, ihre Wirtschaft zu retten und nicht darauf irgendwelche innovativen Knarren zu erfinden! Aber vielleicht ist das Zweite die Lösung des Ersten.

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