Nüchterne Banker-Prosa zur katalanischen Unabhängigkeit!

Multinationale Firmen mit Sitz in Katalonien sind zunehmend besorgt über die gefährlichen Umtriebe des Artur Mas zum Thema Unabhängigkeit.

Auch internationale Banken haben inzwischen Studien zur katalanischen Unabhängigkeit an ihre Klientel versandt. JP Morgan und UPS, zwei der zehn weltweit größten Geldinstitute, kamen zum Schluß, dass die Bestrebungen des Artur Mas am Ende nicht zur Unabhängigkeit führen würden.

JP Morgan glaubt, dass Mas in Wirklichkeit um eine größere finanzielle Autonomie pokert. Die UBS hingegen hält die wirtschaftlichen Perspektiven eines unabhängigen Kataloniens selbst im günstigsten Falle für teilweise desaströs!

Die Schweizer UBS glaubt, dass die Mehrheit der Katalanen zwar eine Statusverbesserung, aber keinesfalls die Loslösung von Spanien wolle!

JP Morgan hält aber den juristischen Verfassungs-Formalismus des PP-Rajoy für kontraproduktiv.

Artur Mas spricht inzwischen nicht einmal mehr vom „Unwort“ der  Unabhängigkeit, sondern vom „eigenen Staat“, was immer er auch darunter konkret verstehen mag?

JP Morgan erinnert an den Artikel 49 der EU Verträge und sieht beträchtliche Schwierigkeiten, erhöhte Übergangskosten und eine beträchtliche Zeit für einen EU-Beitrittsprozess der Katalanen, während dessen sich der neue Staat ausserhalb der EU befände.

Die UBS fügt dieser Einschätzung sogar eine ironische Note hinzu: „Wenn man bedenkt wie schnell und einfach EU-Verträge geändert werden können, dann glauben wir, dass Mas eine Zeit lang warten müssen wird, bis zu einem Beitritt.“

Die UBS glaubt, dass Katalonien vom Start weg mit Schulden in Höhe von 78 Prozent seines PIB(BIP) belastet sein würde und einer Haushaltsunterdeckung von vier Prozent. Dazu kämen in 2013 fällige Verbindlichkeiten von 7 Milliarden Euro und Steuern und Zölle auf Exportgüter. Dazu würden sich viele Firmen nach Spanien verlagern und Katalonien den Schirm der BCE(EZB) verlieren. Rauhe Zeiten voraus!

JP Morgan sieht ebenfalls die Verlagerung von Firmen und eine ungesicherte Finanzierung als Gefahren und Risiken einer Sezession Katalonien.

Darüber hinaus würde dieser Schritt eine politische Debatte in Europa eröffnen: Wenn Katalonien nicht einmal dazu bereit sei ärmere Regionen Spaniens zu unterstützen, wieso sollten dann eigentlich Deutschland und andere Nord- und Zentraleuropäische Länder dies tun?

http://politica.elpais.com/politica/2012/11/03/actualidad/1351978753_604398.html

5 Responses to Nüchterne Banker-Prosa zur katalanischen Unabhängigkeit!

  1. dieandereperspektive sagt:

    Es wird natürlich so schwer wie möglich gemacht, sich vom EURO zu lösen. Doch wo ein Wille ist, findet sich auch ein Weg.

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    • almabu sagt:

      Ich denke, das Letzte was die Katalanen wollen ist es sich vom Euro zu lösen!

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      • dieandereperspektive sagt:

        Ja, kaum zu glauben, dass die Sau freiwillig zum Schlachthof kommt.
        Glauben die denn wirklich, dass sie damit weniger Schulden haben werden? Ganz zu schweigen von denen, die da mal wieder den „Rettungsbefehl“ entgegennehmen müssen.
        Aber ist die schweizer UBS jetzt das Sprachrohr der Katalanen?
        Wie kann man mit Schulden ärmere Regionen unterstützen? Muß man doch erst mal selbst aus dem Sumpf.

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        • almabu sagt:

          Das katalanische Märchen erzählt ständig die Mär, dass man alleine besser klar käme!
          Je nachdem WER gerade rechnet, also KATALANEN oder SPANIER, kommen ganz unterschiedliche Zahlen dabei heraus.
          Die UBS ist sicher eher das Sprachrohr der Multinationalen Unternehmen, als das der Katalanen.
          Dass Schuldner zudem ärmere Regionen unterstützen ist die Regel heutzutage:
          Katalonien ist hochverschuldet und unterstützt andere spanische Regionen.
          Bayern und Baden Württemberg sind hochverschuldet und unterstützen über den Länderfinanzausgleich ärmere Bundesländer.
          Deutschland ist hochverschuldet und unterstützt den gesamten EU-Zirkus und natürlich die Griechen, etc. …
          Mir ist „ad hoc“ kein Land auf der Welt bekannt, dass völlig Schuldenfrei wäre!

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        • dieandereperspektive sagt:

          OK.

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