Wie Merkel einen Weihnachtsbrief von Zorro bekam!

In seiner Verzweiflung vor dem völligen Scheitern seines utopischen katalanischen Unabhängigkeitsprojektes hat  der Sezessionist Artur Mas nun bei 27 Regierungsschefs der EU (allen, außer Spanien) um Unterstützung gebettelt.

Hier ein Link zum Brief in englischer Sprache, denn jemand welcher der deutschen Bundeskanzlerin aus reiner Höflichkeit auf Deutsch hätte schreiben können, stand dem Katalanen wohl in der Eile gerade nicht zur Verfügung?

http://www.abc.es/gestordocumental/uploads/nacional/carta-artur-mas%281%29.jpg

Aber vermutlich ist dies ein Standardbrief, ein Bettelbrief in englischer Sprache, bei dem jeweils nur der Adressat ausgetauscht worden ist?
(Er kann über den Originalartikel als PDF geladen werden.)

Das beste am ganzen Brief ist die Unterschrift, die so gar nicht an den neoliberalen Unterdrücker Artur Mas erinnert, sondern an das mit dem Florett in die Stirn des Gegners geritzte blutige „Z“, das Zeichen Zorros, des Rächers der Armen und Unterdrückten…

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Ich frage mich inzwischen, ob dieser Brief in seiner ganzen Konzeption und sprachlichen Schlichtheit am Ende nicht ein „Fake“ ist? Er wird aber von CiU durchaus indirekt bestätigt und irgendwer muss ihn ja auch veröffentlicht und in die Medien gebracht haben…

5 Responses to Wie Merkel einen Weihnachtsbrief von Zorro bekam!

  1. almabu sagt:

    Tatsächlich scheint es sich um einen Standardbrief in englischer Sprache zu handeln!

    Speziell der stil- und formbewusste Franzose François Hollande, wissend daß Artur Mas ein französisches Lyzeum in Barcelona besuchte und die Französische Sprache fliessend beherrscht, wird sich über einen solchen Formbrief sehr gefreut haben…

    Er sollte mal genau hinsehen, ob es sich gar – samt Unterschrift – um eine Kopie handelt?

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  2. almabu sagt:

    Die beiden Parteien CDC und UDC, die seit 35 Jahren das Bündnis CiU bilden, eine Art von Gelb-Schwarzer-Koalition nach deutschen Maßstäben, haben elf Monate vor dem geplanten Unabhängigkeitsreferendum des Artur Mas immer mehr Mühe ihre Differenzen zu verbergen.

    Während die CDC und Mas selbst inzwischen ihre Position klar zur Unabhängigkeit hin verändert haben, getrieben von schlechten Umfragewerten und dem radikaleren „Oppositionspartner“ ERC, des Oriol Junqueras, hat die UDC nie, zu keinem Zeitpunkt die Unabhängigkeit wirklich angestrebt. Sie wollte nur – trotzig wie ein Kind – „das Recht, sich entscheiden zu dürfen“! Sie versichert ihren Mitgliedern, dass das Referendum ja in keinem Fall direkt die Unabhängigkeit bedeuten würde.

    Die Frage ist, warum sie auf dieser Abstimmung bestehen zu der sie keine Kompetenz haben und nach Optionen und Zielen befragen wollen über die sie erst Recht keine Kompetenz haben?

    Es ist ein bisschen wie „wollen Sie, dass es Morgen in Frankreich regnet und wenn ja, wollen Sie, dass es Morgen in Frankreich heftig regnet?“ Während CDC will, dass es Morgen in Frankreich heftig regnet, meint die UDC nur, „dass man doch wohl nach dem Wetter in Frankreich fragen dürfe, was schließlich ein demokratisches Recht sei!“ (Man wird doch noch Fragen dürfen…)

    Die CDC wird nach einem „nationalen“ Parteitag am 18. Januar offen eine Kampagne des „Dreifachen Ja“ oder des „si, si, siii“ fahren, was bedeutend „sexier“ klingt. Das soll JA bedeuten zum Referendum, zum eigenen Staat und zu dessen Unabhängigkeit.

    Die Union, UDC hat dies alles dann überhaupt erst ermöglicht, ohne in letzte Konsequenz die Unabhängigkeit zu wollen. Sie denkt darüber nach, ihren Mitgliedern die freie Wahl der Entscheidung zu lassen, da sie an dieser Frage zerbrechen könnte. Ein gefährliches Spiel, bei dem Josep Antoni Duran I Lleida ihr enigmatischer Führer sich verzockt haben könnte?

    Unterdessen zankt sich die zweite Reihe dieses Zweckbündnisses öffentlich, die Nerven liegen blank! Die größere CDC erwarte, dass sich die kleinere UDC sich ihrer Meinung anschließe, obwohl sie natürlich eine unabhängige Partei mit eigener Meinung sei (kicher!). Die UDC antwortet in Stunden und sagt die CDC solle sie in Ruhe lassen. Irgendwie scheint das Bündnis nach 35 Jahren abgenutzt, wie manch altes Ehepaar eben…

    Zumindest kann man festhalten, dass die beiden Parteien mit diesem Referendum unterschiedliche Ziele verbinden, es also eine Mogelpackung ist und dass es Betrogene geben wird!

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  3. almabu sagt:

    José Manuel Durão Barroso, noch Präsident der EU-Kommission, teilte Artur Mas 20 Tage nach dem Erhalt dessen Formschreibens zur katalanischen Unabhängigkeit mit, dass die EU keine Kompetenz dazu habe, zu dieser „innerspanischen Angelegenheit“ Stellung zu nehmen.

    Diese Antwort liegt auf der Linie früherer Äußerungen führender EU-Vertreter und bedeutet einen schweren Rückschlag für das Bemühen von Artur Mas, seinen Konflikt zu internationalisieren um so Druck von außen auf die Zentralregierung in Madrid auszuüben.

    Mas wird mehr und mehr zur tragischen Figur, die sich zum Kasper und Gespött macht…

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  4. almabu sagt:

    Ein beängstigendes Beispiel des separatistischen Irrsinn der Hardcore-Katalanen liefert Francesc Homs, der Berater des katalanischen Präsidenten Artur Mas. Er liest aus der Antwort des Präsidenten der EU-Kommission Barroso das schlichte Gegenteil des Geschriebenen heraus: Man könne nicht sagen, dass das Referendum eine innere Angelegenheit Spaniens sei!

    Außerdem hebt er die schnelle Antwort (binnen 18 Tagen!) hervor, die er der Bedeutung der Sache zuschreibt! Das kann man nur so sehen, wenn man berücksichtigt, dass die großen Drei, Cameron, Hollande und Merkel bisher überhaupt nicht auf diese Farce geantwortet haben.

    Auf direkte Fragen, wer von den Angeschriebenen denn überhaupt bisher geantwortet habe und wie deren Antwort ausgefallen sei, will er natürlich nicht antworten…

    Das Ganze ist nur noch lächerlich und peinlich. Diese Witzfiguren haben die Katalanen nicht verdient, auch wenn sie diese gewählt haben. CiU ist in Umfragen inzwischen auf die Hälfte der 64 Sitze vor der letzten Wahl im katalanischen Parlament durchgefallen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Der Aufprall auf dem Boden der Realität wird hart!

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  5. almabu sagt:

    Indess sickert durch, dass SEAT seinen geplanten SUV wohl nicht im katalanischen Martorell, sondern „aus Kostengründen“ in Tschechien bei SKODA produzieren wird.

    Der Betriebsrat sei nicht einmal zu Kostenreduzierungsgesprächen aufgefordert worden!

    Offiziell wird mit der Bekanntgabe dieser Entscheidung auf einem Managementtreffen von VOLKSWAGEN, Mitte des Monats in Salzburg gerechnet.

    Es gibt natürlich keinen Beweis dafür, aber die Unsicherheit eines möglichen EU-Ausschlusses von Katalonien nach einer Unabhängigkeitserklärung von Spanien, könnte im Hintergrund dieser Entscheidung eine Rolle gespielt haben? SEAT würde dann seine Autos aus einem Nicht-EU-Land und mit Einfuhrzöllen belegt, nach Europa exportieren müssen…

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