Kerry rettet die Ukraine im Alleingang!

Eine Schuldengarantie über eine Milliarde Dollar im Handtäschchen schwebte US-Außenminister John (Forbes) Kerry heute in Kiew ein. Er bietet der „neuen Regierung“ die Hilfe und Assistenz von US-Fachleuten an, die am liebsten gleich Banken und Finanzministerium übernehmen würden.  Ausserdem soll die Energieabhängigkeit der Ukraine von russischem Erdgas reduziert werden? Will Kerry ihnen ein AKW bauen, oder soll das russische Erdgas von Deutschland in die Ukraine zurückgeführt werden?

Die USA wollen auch gestohlene Werte auffinden und zurück führen. Dann könnten sie gleich einmal in Frankfurt und London beginnen? Österreich, die Schweiz und Liechtenstein haben die Konten der üblichen Verdächtigen ja bereits blockiert, wenngleich noch nicht beschlagnahmt. Der eine oder andere ukrainische Oligarch könnte sein Schäfchen inzwischen ja auch in New York zum Trocknen spazieren führen?

Ausserdem will Kerry der Ukraine den technischen Rat amerikanischer Spezialisten bieten, für Klagen vor der WTO falls Russland den Handel als wirtschaftliche Waffe nutzen will.

Er selbst kündigte gleichzeitig an, noch diese Woche wirtschaftliche Sanktionen als Waffe gegen Russland beschließen zu wollen! Eine netter Gag, diese Duplizität!

Ein Informant der NYT, der selbstverständlich anonym bleiben wollte, geiferte lustvoll, dass man ein ganzes Spektrum von Sanktionen als wirtschaftliche Waffen gegen die Russen zur Verfügung habe…

Obama fahre eine Zwei-Wege-Strategie, die den Russen einen gesichtswahrenden Ausweg aus dem Schlamassel anbieten wolle:

Sie könnten ihre Truppen durch ein Spalier von internationalen Beobachtern die dabei „Schande, Schande“ skandierten, in die Kasernen zurückführen? Ob sie dabei pinkfarbende String-Tangas tragen müssten, sei noch nicht entschieden worden.

Das State Department gab die Zahl der „kontinuierlich“ in die Krim einrückenden Russen auf inzwischen 16.000 Soldaten an.

Eines musste am Ende aber sogar Kerry einräumen. Da Russland der größte Gläubiger der Ukraine sei, könne es geschehen, dass ein Teil der bereitgestellten Milliarde direkt in russische Taschen flösse…

6 Responses to Kerry rettet die Ukraine im Alleingang!

  1. Oeconomicus sagt:

    „Kerry rettet die Ukraine im Alleingang!“

    Nicht so ganz!
    Nach offiziellen Verlautbarungen aus Brüssel entscheidet die EU-Kommission am heutigen Aschermittwoch über Finanzhilfen für die Ukraine. EU-Energiekommissar Oettinger zufolge wird erwogen, Kiew bei der Bezahlung von Gasrechnungen an Russland unter die Arme zu greifen.
    Soweit die offiziellen Verlautbarungen aus Brüssel.

    Bereits am gestrigen späten Abend war aus informierten Kreisen unter Bezugnahme auf inoffizielle Verlautbarungen des Energiekommissars zu hören, die EU-Kommission habe den ukrainischen Partnern bereits versprochen, die Schulden für Gazprom-Lieferungen in Höhe von rund US$ 2 Mrd zu tilgen!

    Den Ausführungen eines EU-Beamte zufolge sei die Schuldenbegleichung ein wichtiger Teil des EU-Hilfspakets für die Ukraine.

    Wie bereits bekannt wurde, will der russische Energiekonzern Gazprom im April die Preisvergünstigungen bei den Erdgaslieferungen an die Ukraine außer Kraft setzen. Diese Entscheidung hatte der Energiekonzern dadurch begründet, dass sich die Schulden der Ukraine für geliefertes Erdgas häuften und bei laufenden Zahlungen erhebliche Rückstande entstanden seien.

    Wie dieses zwielichtige Finanzierungsmanöver finanziert werden soll, ist zur Zeit noch ungeklärt.

    Es darf aber davon ausgegangen werden, dass es zwar reichlich spendierfreudige Helfer geben mag … nur greifen Sie mal einem nackten Mann in die Tasche!

    Am Ende des Tages wird man in Täuschlands erfahrenem Behandlungs-Zentrum für akute psychiatrische Notfälle einen alternativlosen Therapieplan entwerfen und ggfls. den gehorsamen Puppets im Circus Maximus zum freudigen Abnicken vorlegen.

    Da bei den russisch-ukrainischen Gasverträgen traditionell ‘über Bande‘ gespielt wird, dürfen wir gespannt sein, ob der interessierten Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang auch ‘Ross und Reiter‘ vorgestellt werden.
    […]
    http://oconomicus.wordpress.com/2014/03/05/finanzhilfen-ukraine/

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    • almabu sagt:

      Hat nicht Julia Timoschenko sich durch Russengas bereichert, durch die Akzeptanz überhöhter Preise für die Ukraine und anschließenden kickback-Zahlungen von GAZPROM? War da nicht so etwas? Letztlich haben natürlich die Ukrainer die Zeche bezahlt. Dafür bekommen sie Timoschenko vielleicht bald wieder…

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  2. almabu sagt:

    Die illegale ukrainische Regierung verlangte 35 Milliarden US-Dollar für die nächsten zwei Jahre.

    Kein Problem, sagte die EU und bot schon nach dem ersten Gespräch mit 15 Milliarden US-Dollar rund 43% dieser Summe an.

    Die Oligarchen in Kiew können schon mal ihre Kontoverbindungen durch geben, aber wahrscheinlich hat man die noch vom letzten Mal?

    Ganz Südeuropa leidet unter der EU-Sparpolitik, aber wenn es gilt, den Russen einen fetten Brocken zu entreissen, dann ist das benötigte Geld urplötzlich da…

    Was sollen Griechen, Portugiesen und Spanier denken Angesichts ihrer Zwangssparpolitik, wenn sie hören, wie hier die Milliarden verballert werden?

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  3. Leo Brux sagt:

    Weder gehört die Ukraine zu Russland, noch ist sie ein FETTER Brocken, und wer A sagt („Wir unterstützen die europa-orientierten Ukrainer.“), der muss auch B sagen („Wir helfen euch, damit ihr nicht pleite geht.“)

    Wäre ich Ukrainer, ich wäre froh drüber. Ich hätte kein Interesse dran, mich unter das Joch Putins und der Russen zu begeben. Der Westen ist das geringere Übel, almabu, ihr solltet es den Ukrainern nicht übel nehmen, wenn sie sich von einer europäischen Orientierung mehr erwarten als von einer russischen.

    Warum sollten sie sich in euren anti-imperialistischen Kampf einspannen lassen?

    Es war in kommunistischen Zeiten so und ist auch in den nachkommunistischen Zeiten so: Russland hat weniger zu bieten als der Westen, materiell und die Freiheit betreffend.

    Alle, die in Osteuropa keine Russen sind, bemühen sich um möglichst viel Abstand von den Russen. Ist das nicht verständlich?

    Es sollte auch denjenigen verständlich sein, die meinen, Russland verteidigen zu müssen.

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