Zweiter Mistral-Heli-Träger im Wasser: In Saint-Nazaire wird’s langsam eng!

Am 14. November platzte der geplante Übergabetermin für die „Vladivostok“, den ersten der beiden von Russland gekauften UND bezahlten Heli-Träger der Mistral-Klasse in Saint-Nazaire.

Die Werft STX arbeitet indessen einfach nach dem ursprünglichen Plan weiter und folglich lief am vergangenen Donnerstag der zweite Heli-Träger, die „Sébastopol“ vom Stapel, bzw. ihr Trockendock wurde geflutet und der Schiffskörper schwamm erstmals auf.

Die Namensgebung nach dem größten Hafen der Krim, die zu diesem Zeitpunkt noch zur Ukraine gehörte, lässt geradezu hellseherische Fähigkeiten bei Putin vermuten?

Nun gibt es ein vollendetes und abgenommenes Schiff und womöglich auch noch eine russische Übernahmebesatzung in Saint-Nazaire vor Ort und der französische Präsident Francois Hollande grübelt ohne jeden Druck von außen, den er natürlich auch niemals akzeptieren würde, was er mit dem großen Kübel jetzt machen soll?

Ende nächster Woche läuft eine Frist an, nach der Russland juristische Maßnahmen angekündigt hat. Sie wollen ihr Geld zurück, plus Schadensersatz, oder das erste der beiden gekauften Schiffe.

Nun, immerhin wurde die „Vladivostok“ schon mal in den Außenhafen verlegt, als ob ihre baldige Abreise bevorstünde. Ihren alten Liegeplatz im Innenhafen, neben dem russischen Schulschiff „Smolniy“, nimmt nun die „Sébastopol“ ein.

Die NATO kann sie nicht gebrauchen und bezahlen. Vielleicht hätten Israel oder die Türkei Interesse daran? Die Türken, die bekanntlich im Geld schwimmen, könnten sich den Kahn locker leisten, lassen sie einfach eine Etage bei Erdogans „Weissem Haus“ weg und das Schiff wäre bezahlt! Im Falle von Israel müsste vermutlich Tante Merkel einspringen und das Boot in den Überwasserschiffe-Deal mit Deutschland einbauen, nach dem Motto, „Nimm’ jetzt, zahl’ später, zumindest einen Teil, wenn es recht ist?“

Nein, es stimmt nicht, daß die USA und ihre NATO-Vasallen UK, Kanada und Deutschland(?)Druck auf Hollande ausgeübt hätten, sie haben einen saumässigen, mörderischen Druck ausgeübt, die Schiffe nicht zu übergeben. Schließlich geht es nicht nur um die Sicherheit des Westlichen Bündnisses vor dem „tollwütigen Aggressor Putin“, sondern man ist ja auch untereinander Konkurrent bei Rüstungsexporten und wenn die Zuverlässigkeit Frankreichs da ein wenig angekratzt wird, auch nicht schlecht?

3 Responses to Zweiter Mistral-Heli-Träger im Wasser: In Saint-Nazaire wird’s langsam eng!

  1. almabu sagt:

    Geographie verkehrt: Wladiwostok liegt nicht in Russland, sondern noch immer in Frankreich!

    Von/für Francois Hollande wurde entschieden, daß die Mistral-Heli-Träger vorläufig, „bis zu neuen Befehlen“ (von wem?) nicht an Russland geliefert werden würden, „da die Voraussetzungen nicht gegeben seien“! Diese lägen in einer Beilegung der Ukraine-Krise.

    Damit hat der letzte, hergelaufene Oligarch in der Ukraine oder irgend so ein Maidan-Nazi es in der Hand, das Geschäft auf ewig zu verhindern. Von den USA, den Polen oder Balten wollen wir einmal ganz schweigen…

    Hollande, der Mann auf den zum Beginn seiner Präsidentschaft die Linke Europas große Hoffnungen setzte, hat nicht nur gezeigt was für ein armseliger Wicht er ist, er hat auch einen schweren, unverzeihlichen technischen Fehler begangen.

    Er hat, laut seiner eigenen Definition, das Gesetz des Handelns anderen Akteuren überlassen und indirekt angekündigt sich deren Entscheidungen zu fügen. Ich bin auf die Reaktionen in Frankreich gespannt?

    Aus dem Kreml ist derweil zu hören, dass Putin das Gesicht Obamas auf seiner Dart-Scheibe gegen das von Hollande ausgetauscht haben soll…

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  2. almabu sagt:

    Auch wenn Frankreich derzeit die Auslieferung blockiert, gehören die bezahlten Mistral-Heli-Träger von denen der erste, die „Vladivostok“ klar zum Auslaufen ist, immer noch den Russen.

    Was wäre, wenn Putin einen Deal mit Indien machte, zum Vorzugspreis oder gar mit China? Könnte Hollande Indien oder China die Auslieferung des Schiffes verweigern und mit welchem Argument?

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  3. almabu sagt:

    In einer Bucht vor der Seine-Mündung an der Normandie soll ein russischer Marineverband einen Sturm abwarten. Das sei etwas ganz normales, so heisst es von der BW, wenngleich eine Regierungssprecherin sich „fast nass macht“ vor Aufregung…
    Sind die Russen gar auf dem Weg Nach Saint-Nazaire, die „Vladivostok“ abzuholen, die dort von den Franzosen an die Anker-Kette gelegt worden ist? Kleiner Scherz meinerseits, das wäre ja der Kriegsfall für die NATO und den kann außer den USA eigentlich keiner wollen?

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